Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist.
Psalm 51,12
Ein reines Herz haben. Ich erinnere mich daran, wie sehr es das Herz und die Seele belastet, wenn man mit sich und anderen nicht im Reinen ist. Dies ist wie ein schlecht gewordener Schluck Milch, den man in einen Kaffee schüttet. Er ruiniert den ganzen Kaffee, man kann ihn nur noch wegschütten. So ist es auch mit einem beladenen „schmutzigen“ Herzen. Es beschmutzt alles andere. Denn auch wenn man etwas anderes wirklich Gutes und Schönes schafft, schwingt das Schmutzige immer mit. Frei nach dem Motto „Das war gut, aber ich bin ja trotzdem schmutzig.“ Wie eine Wolke, die immer vor der Sonne hängt.
Dieses reine Herz kann man durch Nichtstun oder Gras-drüber-wachsen-lassen nicht erreichen. Es braucht einen ehrlichen Waschgang. So wie man verschmutzte Wäsche auch nicht dadurch sauber kriegt, wenn man sie raushängt. Sie muss schlicht gewaschen werden.
Wie aber kann das Herz wieder rein werden? Offenheit und Ehrlichkeit, zuerst sich selbst gegenüber und das ist oft schon schwer genug. Und dann auch gegenüber anderen, bei denen ich durch mein Handeln schmutzig geworden bin. Und schließlich gehört auch Gott dazu. „Ich lege, Herr, meinen Schmutz in deine Hände.“
Das macht frei, eine riesige Last plumpst vom Herzen herunter. Ich kann wieder frei atmen. Ich kann in den Spiegel gucken ohne mich zu schämen. Ich kann anderen wieder mit offenem Visier begegnen. Ich muss nicht mehr so tun als ob. Und in diesem „neuen“ Geist lässt es sich ganz anders leben. Darum bittet der Psalmbeter seien Gott und er wird uns damit zum Vorbild für das eigene Leben – ein Leben mit einem reinen Herzen.
Guter Vater!
Schaffe in mir ein reines Herz. Amen.
Ein reines Herz (Bo Giertz)
»Aber ein wahrer Christ muss doch wohl ein reines Herz haben!« sagte die Frau vom Westhof. Der Bauer sah sie an, lange und fragend. » Habt Ihr denn ein reines Herz, Mutter?« Die Frau wurde rot. »Wenn man Gott richtig um ein reines Herz bittet, so ist es klar, dass man es bekommt! « »Habt Ihr Gott um ein reines Herz gebeten, Mutter?« Die Frau wich seinem Blick aus und wand sich ein bisschen. »Gott ist allmächtig«, sagte sie und er erfüllt unsere Bitten. Wenn man Gott richtig um ein reines Herz bittet, so muss man es bekommen.« »Wann wurdet Ihr gerettet, Mutter?« fragte der Bauer. »Vor fünfzehn Jahren! « antwortete die Frau ein wenig ärgerlich. Wollte jemand in Frage stellen, dass sie ein Gotteskind war? »Dann glaube ich, dass Ihr Gott fünfzehn Jahre lang um ein reines Herz gebeten habt aber Ihr habt es nicht bekommen«, sagte der Bauer ruhig. »Mir geht es ebenso. Aber heute habe ich begriffen, dass auch mein unreines Herz um Jesu willen unter der Gnade stehen kann. So werde ich als Sünder erlöst und Jesus allein gebührt die Ehre.« »Sünder werden nicht erlöst«, sagte die Frau scharf, »sondern wer sich bekehrt und glaubt.« »Ja«, sagte der Bauer, »aber sich bekehren heißt zur Gnade fliehen und glauben heißt an Jesus allein glauben. Das ist Erlösung für Sünder. Eine andere Erlösung gibt es nicht.« »Leugnet Ihr dann, dass Gott ein böses Herz umschaffen kann, so dass es rein wird?« Der Kaufmann hatte gefragt. Er sah die Süddorfleute scharf und misstrauisch an. »Das zu leugnen wäre gottlos«, beeilte sich Fridfeldt zu antworten. »Gott kann tun, was er will. Aber es ist weder so, dass Gott dem Menschen ein reines Herz geben muss noch so, dass der Mensch ein reines Herz haben muss ehe er ein Kind Gottes sein darf. Gott erlöst uns aus Gnade auch mit unseren unreinen Herzen. Der Grund des Gnadenstandes ist nicht unser Herz, weder rein noch unrein, sondern Jesu Gerechtigkeit und Verdienst.«
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Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause