Bevorzugt weder den Armen und Schutzlosen noch den Reichen und Mächtigen.
3. Mose 19,15
Jede(r) kennt die Statue der Justitia. Die Göttin des Rechts hat die Augen verbunden und kann nicht sehen, über wen sie urteilt. Sie hält eine Waage in der Hand als Symbol für das gerechte Abwägen von Urteilen.
Aber anscheinend war es auch in Israel so, dass manche gleicher waren als andere. Also ermahnt der Prediger sie, gerade vor Gericht nur die Gerechtigkeit als Maßstab zu nehmen und nichts anderes.
Was dahinter steckt ist die Art und Weise wie Gott Menschen ansieht. Jeder Mensch ist sein Geschöpf. Und jeder und jede wird von ihm gleich geliebt. Gott macht keine Unterschiede, die wir so oft vornehmen. Gymnasium gegen Gesamtschule, arm gegen reich, Hartz IV gegen geregeltes Einkommen, Seniorenresidenz statt Altenheim, klug gegen dumm, gerissen gegen ehrlich.
Ich erinnere mich an ein Experiment. Ein sehr gut gekleideter Mann mit Aktentasche und teurem Mantel bricht mitten in der Fußgängerzone zusammen. Sofort eilen zu ihm Menschen, die ihm helfen wollen. Eine Stunde später an der gleichen Stelle. Derselbe Mann – ein Schauspieler – diesmal als Obdachloser verkleidet. Er bricht zusammen und es dauert lange bis jemand vorsichtig fragt, ob er Hilfe braucht. Die meisten gehen einfach vorüber, schauen weg.ilfe braucht. Die meisten gehen
Gerade jetzt sind unsere Haltung und Einstellung gefragt. Die AfD unterteilt Menschen und gut und böse. Gute Deutsche, böse Ausländer. PolitikerInnen als Vaterlandsverräter oder stramme AfDler. Schwarz oder weiß. Geachtet oder verachtet. Und die, die von ihnen verachtet werden, sollen in unserem Land keinen Platz mehr haben. Vertreibung nennen sie geschönt „Remigration“. Vor Gott ist kein Mensch falsch oder verachtet. Selbst die nicht, die Hass säen.
Guter Vater!
Lass mich die Menschen mit deinen Augen sehen. Amen.
Wir haben die Wahl
„Man kann auf so vielerlei Weise Gutes tun, als man sündigen kann, nämlich mit Geld, Worten und Werken!" (Georg Christoph Lichtenberg)
Was kann man mit Geld alles Gutes tun, Segen stiften, Not lindern, Unglück abwenden, Menschen helfen und Gott ehren! Und was kann man mit Geld für Unheil anrichten, Böses schaffen, Schöpfung zerstören, Beziehungen vergiften, Menschen verhungern lassen und Gott die Ehre rauben. Wir haben die Wahl!
Was kann man mit Worten helfen und raten, ermutigen und trösten, vergeben und heilen, lieben und mitleiden, Menschen Freude machen und Gott danken. Und was kann man mit Worten verurteilen und verachten, beschimpfen und klein machen, verraten und kränken, verleumden und zerstören, Menschen belügen und Gott fluchen. Wir haben die Wahl!
Was kann man mit Werken alles bewirken und aufbauen, Frieden schaffen und Gerechtigkeit üben, Schöpfung bewahren und Kinder erziehen, Menschen beistehen und Gott dienen. Und was kann man mit Werken alles verderben und vernichten, Unheil und Zerstörung anrichten, Kriege führen und Gemeinheiten tun, Menschen verletzen und Gott missachten. Wir haben die Wahl!
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause