Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.
Matthäus 7,8
Das Kapitel ist überschrieben mit den Worten „Zuversicht beim Beten“. Und Jesus führt weiter aus, was dies bedeutet: „Oder ist ein Mensch unter euch, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete? Oder der ihm, wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete? Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!“
Das macht mir Mut, Gott wirklich zu bitten. Und das tue ich auch regelmäßig – in kleinen Gedanken, mit Fürbitten, angezündeten Kerzen. Für mich ist das wichtig. Sorgen und Probleme gebe ich dabei ein wenig ab, indem ich sie teile. Und so kann ich zum Beispiel auch etwas für Menschen tun. Und ich scheue mich auch nicht davor, Gott um scheinbar Unmögliches oder um ein Wunder zu bitten.
Und gleichzeitig erinnere ich mich an viele Situationen, in denen andere Menschen oder ich inständig gebetet haben, aber leider unsere Gebete nicht „den gewünschten Erfolg“ gebracht haben. Mir sind dabei besonders Menschen vor Augen, die leider sehr früh verstorben sind.
Und doch bin ich davon überzeugt, dass auch diese Gebete nicht einfach umsonst in den Wind hineingesprochen sind. Sie haben Gott erreicht. Er hat sie gehört. Und er hat sich um die Menschen und um mich gekümmert. Vielleicht habe ich dies nicht gespürt oder nicht wahrgenommen. Aber ich bin mir sicher, dass meine und andere Bitten Gott nicht unberührt lassen. Und so werde ich auch weiterhin alles Gute und Schöne und auch alles Schwere und Gemeine mit Gott teilen.
Guter Vater!
Danke, dass du mich hörst. Amen.
Marios Abendgebet Hans-Werner Clasen
Vater im Himmel, zu dir will ich beten.
Vater im Himmel, mit dir kann ich reden.
Darf dir es sagen, was mich beglückt,
darf auch mal klagen, wenn mich was drückt.
Dank für den Sommer, für schulfrei und Baden,
dass mir der Sprung vom Dreimeter geraten.
Dank für das Schokoladeneis
und für die Würstchen, knusprig und heiß.
Dank für die Geldbörse, die ich nach Stunden
angstvollen Suchens wiedergefunden.
Danke, dass Vater noch nicht gesehn,
dass ich vergessen, den Rasen zu mähn.
Vater im Himmel, der Rechentest morgen,
Vater im Himmel, der macht mir viel Sorgen.
Hilf, dass zwei Aufgaben wenigstens leicht,
daß es für eine „Ausreichend" ausreicht.
Hilf mir, dass ich auch aus Not nicht mehr lüge,
dass ich zu Haus keinen Ärger kriege.
Hilf, dass sich Mutti nicht sehr erschreckt,
wenn sie die 5 im Diktat entdeckt.
Hilf, wenn ich morgen zum Zahnarzt gehe,
dass ohne Schmerzen ich es überstehe,
dass auch der Dieter den Streit vergisst
und morgen wieder mein bester Freund ist.
Vater im Himmel, lass mich nach dem Essen
das Rasenmähen nicht wieder vergessen.
Hilf auch dem Fips, meinem kleinen Hund.
Ich hab ihn lieb. Bitte mach ihn gesund.
Hilf, dass ich endlich es über mich bringe
und meinen eigenen Dickkopf bezwinge.
Lass meinen Eltern und mir nichts geschehn.
Hilf, dass wir uns immer gut verstehn.
Vater im Himmel, das sind meine Sorgen.
Vater im Himmel, von heute und morgen.
Hilf, dass ein jeder gesund erwacht.
Ich sage Amen und gute Nacht.
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause