Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.
1.Korinther 6,12
Welch ein weiser und spannender Satz. Paulus betont: Als Christinnen und Christen seid ihr befreit von den vielen Regeln und Einschränkungen der jüdischen Religion. Ihr könnt alles essen und könnt alles machen. Aber fangt euch nicht selber in den Netzen, die ihr euch in den Weg legt.
Beispiele: Ja, ehrgeizig zu sein ist eine positive Gesinnung. Sie bringt Menschen voran, lässt sie sich anstrengen. So will manche(r) gerne im Beruf vorankommen, aufsteigen, Karriere machen. Ein gutes Ziel. Und doch, wenn alles nur dem Beruf und der Karriere untergeordnet wird, dann hat dieses Ziel mich gefangen genommen.
Ja, sich für andere zu engagieren ist eine tolle Lebenshaltung. Sie bringt Menschen zusammen, hilft anderen weiter. Ohne füreinander da zu sein, da würde unsere Gesellschaft kollabieren. Wir brauchen IdealistInnen. Und doch, wenn ich nur für andere da bin, werde ich mich selbst verlieren. Es braucht auch Kraft und Zeit für mich selbst.
Und so gibt es so vieles, was schön und gut ist und doch auch zum Fluch werden kann: Gelebte Sexualität ist wunderbar, aber auch sie kann zu einer Sucht werden. Ein Gläschen Wein, ein Glas Bier sind lecker und klasse. Zuviel Alkohol wird zum Dämon, der das Leben verschlingen kann. Zurückhaltung lässt den und die Andere(n) zur Geltung kommen. Zuviel Zurückhaltung verliert sich selbst. Gar nicht so einfach, die richtige Balance zu finden. Manchmal schlägt die Waage schnell zu der einen oder anderen Seite aus. Heute haben wir Gelegenheit mal zu schauen, ob bei uns alles im rechten Lot ist. Und falls dies nicht der Fall ist, können wir daran etwas tun.
Guter Vater!
Hilf mir mit einer guten Balance im Leben. Amen.
Der Tag, als die Fische wieder bunt wurden.
Eine ganz und gar grauenhafte Geschichte wegen Frankie Federflosse.
Ganz früher, also noch viel, viel, viel früher als Du Dir vorstellen kannst, da waren alle Fische im Wasser einfarbig grau. Ein tristes, langweiliges und ganz und gar ödes grau. Weit und breit gab es keinen einzigen Fisch in anderen Farben - keinen gelben, keinen roten und ganz bestimmt keinen blauen.
Warum das so war? Tja - man könne es einen echten Wasch-Unfall nennen. Genau gesagt, ein WaschSchrubb-Unfall. Und noch genauer gesagt ein WaschSchrubb-Unfall mit viel zu viel Seife. Denn Frankie Federflosse, einer von diesen frechen Jungfischen, hatte mal wieder im Fische-Sandkasten (Menschen sagen dazu Korallenriff) gespielt war über und über mit Dreck besudelt. Und das fand, wie Du Dir bestimmt vorstellen kannst, Frankie Federflossies Mutter überhaupt nicht lustig. Und hat gleich einen ganzen Eimer voll Seife geholt, um Frankie den Dreck abzuwaschen.
Was sie nicht bedacht hat - es war diese neue Superseife, die mit Super-Extra-Weißwaschkraft und integrierter Schmutzwirkformel. Sehr geeignet für völlig verdreckte T-Shirts - weniger geeignet für Fische, die werden nämlich grau davon. Naja, und als Frankie Federflosse dann so abgeschrubbt wurde, ist halt seine ganze Farbe mit abgegangen. Und da alle Fische im selben Wasser schwimmen, halt auch die Farbe von seiner Mutter und seinen Brüdern und seiner Tante und der Nachbarin und... und... und... Tja - und plötzlich gab`s halt keinen einzigen bunten Fisch mehr - nur pumpellangweilige graue Mitschwimmer. Und was dann folgte war eine ganz schön trüb-graue Zeit.
Bis zu dem Tag, an dem alle Fische wieder bunt wurden. Kannst Du Dir vorstellen, wie das passiert ist? Nein, sie haben sich keine Kleider übergezogen - sie haben sich einfach angemalt! Frankie Federflosse, der ja irgendwie an allem Schuld war und ein mächtig schlechtes Gewissen hatte, hat eines Tages lauter Farbtöpfe auf dem Meeresboden gefunden. Wahrscheinlich sind die letztens, beim großen Sturm, von einem Schiff ins Wasser gefallen.
Na jedenfalls, Frankie Federflosse, schlau wie er ist, sich in nullkommanix angemalt. Gelbes Gesicht, gelbe Flossen, der Rest blau - einfach schick. So schick, das auch alle anderen Fische wieder Farbe wollten. Gottseidank war genug davon da, so dass alle wieder quietschebunt und lustig wurden. Und nach zwei Tagen allgemeinen Anmalens, da war die Fischwelt wieder in Ordnung. Und alle noch vielbunter als vorher.
Und zur Erinnerung an dem Tag, an dem die Fische wieder bunt sind, gibt’s jetzt jedes Jahr einmal den Nie-wiederwaschen-Gedenktag. Den kannst auch Du erkennen - der ist nämlich immer dann, wenn das Wasser im Meer und in den Flüssen ganz grau und trübe ist. Dann waschen sich die Fische einen ganzen Tag lang nicht und freuen sich darüber, wie schön es doch ist, bunt zu sein!
www.nuk.de/fileadmin/local/DE/help_and_advice/downloads/gute_nacht_geschichten/Der_Tag__als_die_Fische_wieder_bunt_wurden.pdf
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause