In deiner Hand steht es, jedermann groß und stark zu machen.
1. Chronik 29,12
König David ist schuldig geworden als er den Ehemann einer von ihm begehrten Frau im Krieg umkommen lässt, um die Frau zu bekommen. Der Plan klappt zwar, aber Gott nimmt ihm seine wichtigste Aufgabe als Strafe weg. König David, unter dem Israel zum ersten Mal groß und mächtig ist, darf den Tempel, die Hausstatt Gottes nicht bauen. Er darf alles Baumaterial besorgen, was er auch tut: Zentner an Gold, Silber, Edelsteine, Holz, und, und, und … Doch sein Sohn Salomo, der noch sehr jung ist, ist auserkoren, den Tempel zu errichten. Und dieser Tempel wird später der Identifikationspunkt für das Volk Israel. Der kleine Salomo wird groß, der große König David klein.
Und so ist es bis heute geblieben. Gott kann auch die Kleinen zu Großen machen, ja sie sogar zu Riesen werden lassen. Dadurch, dass Menschen geliebt werden, werden sie innerlich größer, können an der Seele wachsen. Und dabei ist es völlig egal wie alt oder jung, wie lang oder kurz jemand ist. Gott macht alle groß.
Ich erinnere mich an eine ganz einfache Frau. Sie arbeitete als Küchenhilfe in einer Großküche. Es war ein körperlich anstrengender Beruf, der ihr im Laufe der Jahre immer schwerer fiel. Sie lebte ein ausgesprochen einfaches Leben, war sehr genügsam in allem. Und doch habe ich nie gesehen, dass sie traurig wirkte. Ganz im Gegenteil, sie strahlte und lachte, wenn man ihr begegnete. So wurde diese so kleine und oft müde Frau zu einer Riesin. Sie wurde einfach durch die Liebe Gottes groß und lebte ganz selbstverständlich in dieser Liebe.
Gott sagt das übrigens auch zu uns: Für mich bist du eine ganz Große! Für mich bist du ein ganz Großer.
Guter Vater!
Danke für deine Liebe, Herr! Amen.
„Das Senfkorngleichnis“
Ich bin nur ein winziges Samenkorn, aber ich sage euch, in mir steckt eine unglaubliche Kraft. Aus mir kann ein richtig großer Strauch werden. Wie, das erzähle ich euch jetzt:
Zusammen mit einigen anderen Körnern werde ich von einer Hand behutsam in die Erde gelegt, nicht zu tief, aber doch so, dass ich ganz von ihr umgeben bin und auch ein Windhauch mich nicht frei deckt. Wenn nicht der Himmel selber dafür sorgt, dann hält ein Mensch die Erde, die mich umgibt, feucht. Noch liege ich in einem tiefen Schlaf. Aber die Wärme der Sonne, die mich auch hier in der Erde erreicht, und die Feuchtigkeit dringen in mich ein.
Bald fängt es in mir an zu kribbeln, es wird mir plötzlich zu eng, meine Haut spannt sich und dann - peng – platzt sie auf. Ich fange an, mich auszustrecken, der Sonne und dem Licht entgegen, aber auch weiter nach unten in die Tiefe, damit ich später Halt finde. Es ist wie ein Wunder: Alles steckt schon in mir drin: mein Stamm, meine Äste, meine Blätter, meine Wurzeln. Ich brauche nur Wasser und Sonne und etwas Nahrung aus dem Boden.
Stell dir vor, ich werde zwei Meter groß, größer als du wohl einmal wirst. Ich strecke meine Äste aus. Die Vögel kommen und bauen sich ihre Nester unter meinem Blätterdach oder ruhen sich einfach aus. Und wenn du willst, dann kannst auch du bei mir Schatten finden.
Ja, das alles steckt schon in mir drin, obwohl ich doch so klein und unscheinbar bin. Von solch einem Senfkorn, aus dem später einmal ein prächtiger Strauch wird, erzählte Jesus den Menschen damals. Er wollte ihnen damit sagen: Wo etwas aus der Liebe zu Gott geschieht, auch wenn es noch so klein und wenig ist, da hat es eine Kraft, durch die sich die Welt verändert.
www.erzbistum-koeln.de/export/sites/ebkportal/seelsorge_und_glaube/ehe_und_familie/.content/.galleries/Familie_und_Kinder/Gotteslob/Gotteslob_-_Dokumente/PDF-DateinGotteslob/PDF-Nr.819a1.pdf
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause