HERR, du mächtiger Gott, wie groß bist du! Niemand ist dir gleich. Alles, was wir je gehört haben, bestätigt: Es gibt keinen Gott außer dir.
2. Samuel 7,22
Dieser Satz ist gemogelt. „Es gibt keinen Gott außer dir.“ Denn damals gab es eine große Anzahl verschiedener Götter. Die Pharaonen hielten sich für Götter und wurden auch so behandelt. Das alte Testament berichtet dauernd davon, dass sich die Israeliten anderen Götter zuwandten.
Und heute? Würden Menschen auch heute noch sagen: „Herr, du mächtiger Gott, wie groß bist du!“ Oder hat sich die Größe Gottes heute relativiert, weil wir den Eindruck haben, selbst klüger geworden zu sein? Oder gibt es gar den Gedanken, dass ich Gott überhaupt nicht brauche?
Und laufen nicht auch heute die Menschen anderen Göttern hinterher? Sie haben andere Namen als Baal. Heute heißen Sie Erfolg, Gesundheit, Karriere, Schönheit, Alter. Aber auch heute haben sie – wie die Götter damals – das Potential, Menschen völlig in ihren Bann zu ziehen und damit andere wichtige Dinge im Leben zu verdrängen.
Ja, ich finde der Satz gilt auch heute noch. Ich finde Gott immer noch völlig unvergleichlich mit uns. Seine Größe ist in unseren Maßstäben gar nicht zu ermessen. Und ich finde auch, niemand ist im gleich. Es gibt keinen anderen Gott, der sich selbst klein macht, um zum Menschen zu gelangen. Es gibt keinen anderen Gott, der nicht um seiner selbst willen verehrt werden will. Und es gibt schon gar keinen anderen Gott, der sich selbst ins Dunkel des Lebens werfen lässt, um den Menschen zu erlösen.
Das Samuelbuch hat recht: HERR, du mächtiger Gott, wie groß bist du! Niemand ist dir gleich. Alles, was wir je gehört haben, bestätigt: Es gibt keinen Gott außer dir.
Guter Vater!
Du bist einzigartig. Amen.
Gott ist aber klein
Ein kleiner Junge besucht mit seiner Großmutter am Heiligen Abend die Christmette. Nach dem Gottesdienst gehen sie nach vorne, um die große Krippenlandschaft anzusehen. Der Stall, die Hirten, Maria und Josef, Ochse und Esel, die Weisen aus dem fernen Orient werden bestaunt. Plötzlich entdeckt der Junge das winzige Kind in der Krippe und ruft laut: „Oma, der liebe Gott ist aber klein!"