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Tageslosung 1.10.2025

© Jens Bielinski-Gärtner
So machte der HERR den Überrest des Volkes bereit, den Tempel des HERRN, des Herrschers der Welt, ihres Gottes, wieder aufzubauen.
Haggai 1,14

Politik im alten Israel: Nachdem die Menschen aus dem Exil in Babylon zurück nach Jerusalem kamen, tobte dort ein großer Streit. Diejenigen die zurückkamen wollten ihren alten Besitz wieder haben. Diejenigen, die inzwischen dort wohnten, wollten ihn nicht hergeben. Der andere Streit betraf den Tempel. Sollte man ihn wieder aufbauen oder sollte man lieber die soziale Lage in Jerusalem verbessern. Ein Tempel kostete schon damals viel Geld. Haggai sprach sich für den Tempel aus und er wurde gebaut.

Auch heute stehen wir wieder vor vielen Entscheidungen – auch was unsere Kirchen angeht. In 20 Jahren werden wir unsere Kirchen wie sie jetzt bestehen nur noch vereinzelt antreffen. Auch wir stehen vor der Frage: Was ist wichtig? Kirchen, Menschen, Geld? Gerade erst wurde am Sonntag im Neusser Norden die Versöhnungskirche entwidmet. Wenn überhaupt entsteht dort eine kleinere Kirche als vorher.

Das Bauen des Hauses des Herrn – es sind nicht nur die Mauern, die dies betrifft. Eine Kirche ist wichtig. Sie gibt ein Stück Heimat. Aber Gemeinde kann man überall bauen. Das Haus des Herrn kann überall entstehen. In den USA z.B. nimmt man ein beliebiges Haus, eine Halle, macht ein Schild draußen dran „…kirche“ und hat eine Gemeinde gegründet. Auch in Namibia konnte ich dies so beobachten. Kirche ist nicht abhängig von Gebäuden. Kirche ist schlicht abhängig von Menschen und Gott. Es braucht die Gemeinschaft der Menschen und es braucht die Gemeinschaft mit Gott. Alles andere ist schlicht zweitrangig. Genau das bedeutet auch das Wort „ecclesia“ = Kirche. „Ecclesia“, das sind die „Zusammengerufenen“ – die Menschen, die Gott zusammen gerufen hat.

Guter Vater!

Schenke uns auch weiterhin Gemeinschaft untereinander und mit dir. Amen.

 

Die Kirche im Sarg

Kalte Gleichgültigkeit und Interesselosigkeit, das war die Atmosphäre hier in Yonderton, als der Pfarrer Herbert Wright sein Amt antrat. Am ersten Sonntag predigte er in einer völlig leeren Kirche. Am zweiten Sonntag war es genauso. Und wenn der junge Pfarrer an den Werktagen seine Gemeindeglieder besuchte, um die kalte Gleichgültigkeit zu überwinden, erging es ihm nicht besser. »Die Kirche ist tot«, sagte man ihm, »tot, ohne irgendwelche Hoffnung auf Wiederbelebung.«

Aber - am Donnerstag nach jenem zweiten trostlosen Sonntag geschah's, dass eine Todesanzeige in der Zeitung des Nachbarortes erschien. Sie lautete: »Mit dem Ausdruck tiefsten Bedauerns und mit Zustimmung seiner Gemeinde meldet Herbert Wright, Pfarrer zu Yonderton, den Tod der Kirche St. Francis zu Yonderton. Trauer und Gedächtnisfeier findet am Sonntagmorgen um 11 Uhr statt. Die Bewohner von Yonderton sind hiermit herzlichst eingeladen, an diesem letzten Akt ihrer Dorfkirche teilzunehmen.

Um halb 11 Uhr war die bis dahin verachtete und stark verschmutzte Kirche gedrängt voll.

Als ich die Kirche betrat, sah ich sogleich einen Sarg auf einer Bahre vor dem Altar stehen. Es war ein schlichter Eichensarg, nur mit einem vergoldeten Kruzifix geschmückt.

Pünktlich um 11 Uhr bestieg der Pfarrer die Kanzel; nachdem er einige Augenblicke mit gesenktem Kopf in stillem Gebet verweilt hatte, begann er zu sprechen.

»Sie haben es mir klargemacht, dass Sie ernstlich davon überzeugt sind, unsere Kirche sei tot. Sie haben auch keinerlei Hoffnung auf Wiederbelebung. Ich möchte nun diese Ihre Meinung auf die letzte Probe stellen. Bitte gehen sie alle einer nach dem ändern an diesem Sarg vorüber und sehen Sie sich den Toten an; dann verlassen Sie die Kirche durch das Ostportal. Danach werde ich die Trauerfeier allein beschließen. Sollten aber einige unter euch ihre Ansicht revidieren, und wären auch noch so wenige unter euch der Meinung, eine Wiederbelebung der Kirche sei doch vielleicht noch möglich, dann bitte ich diese, durch das Nordportal wieder hereinzukommen. Anstatt der Trauerfeier würde ich dann einen Dankgottesdienst halten dürfen.«

Ohne weitere Worte trat der Pfarrer an den Sarg und öffnete ihn mit ehrfurchtsvollen Gebärden.

Einer der letzten in der Prozession war ich, und so hatte ich Zeit genug, darüber nachzudenken. »Was ist eigentlich die Kirche, woraus besteht sie? Wer würde wohl in dem Sarg liegen? Würde es vielleicht ein Bild des gekreuzigten Heilandes sein? Aber nein, das konnte nicht sein; denn auf den Tod des Herrn war ja die Kirche gegründet. Lebt denn die Kirche überhaupt? Und wenn sie lebt, kann sie dann sterben?« Ähnliche Gedanken hatten vielleicht meine Nachbarn, denn ich merkte, dass uns ein Schaudern und Gruseln überkam, je mehr wir uns dem Sarg näherten. Dazu erschreckte uns ein schrilles Knarren und Quietschen, das Nordportal drehte sich in seinen verrosteten Angeln, herein trat eine kaum zu zählende Schar.

Und nun war es so weit, dass ich die tote Kirche sehen sollte. Unwillkürlich schloss ich die Augen, als ich mich über den Sarg beugte. Als ich die Augen öffnete, sah ich nicht die ganze Kirche kalt und leblos im Sarge liegen, sondern nur - eins ihrer toten Glieder: Ich sah mich selbst - im Spiegel.

 

Hier sind alte Andachten zu finden:

 

Info

Veröffentlicht am30. September 2025

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Autor:in

Presbyteriumseinführung 2024

Pfarrer Dirk Thamm

Ev. Kirchengemeinde Neuss-Süd

02131 470134

dirk.thamm@ekir.de

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