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Predigt über Josua 2,1-21

© Jens Bielinski-Gärtner

Predigt am 17.S.n.Tr. über Josua 2, 1-21
(12.10.2025 Auferstehungskirche, Thema: Gottes Hilfe zieht sich wie ein roter Faden durch unser Leben)

 

Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen      

 

Liebe Gemeinde!

Wir haben es heute mit einem zutiefst menschlichen Text zu tun. Da geht es um ganz grundlegende menschliche Bedürfnisse: Sex, Freiheit, Heimat, Überleben. Laut biblischer Darstellung war ja das Volk Israel in Ägypten gefangen gewesen. Sie hatten dort Pyramiden und Städte für den Pharao bauen müssen. Dann aber trat Mose auf und mit Gottes Hilfe schaffte er es, sein Volk aus der Sklaverei zu befreien. Es folgte eine lange Wanderung durch die Wüste. Das Volk Israel bekam die 10 Gebote. Mose starb noch vor Erreichen des gelobten Landes. Zu seinem Nachfolger wurde Josua berufen. Und unter dessen Führung geht Israel in das gelobte Land. Da aber dort schon Menschen wohnen, kommt es immer wieder zu Kämpfen. Damit Josua weiß, was auf ihn zukommt, sendet er immer wieder Kundschafter in das Gebiet, in das die Israeliten vordingen wollen. So auch als sie sich der Stadt Jericho nähern. Und hier beginnt unsere biblische Geschichte.

 

1 Josua aber, der Sohn Nuns, sandte von Schittim zwei Männer heimlich als Kundschafter aus und sagte ihnen: Geht hin, seht das Land an, auch Jericho. Die gingen hin und kamen in das Haus einer Hure, die hieß Rahab, und kehrten dort ein. 2 Da wurde dem König von Jericho angesagt: Siehe, es sind in dieser Nacht Männer von den Israeliten hereingekommen, um das Land zu erkunden. 3 Da sandte der König von Jericho zu Rahab und ließ ihr sagen: Gib die Männer heraus, die zu dir in dein Haus gekommen sind; denn sie sind gekommen, um das ganze Land zu erkunden. 4 Aber die Frau nahm die beiden Männer und verbarg sie. Und sie sprach: Ja, es sind Männer zu mir hereingekommen, aber ich wusste nicht, woher sie waren. 5 Und als man das Stadttor schließen wollte, da es finster wurde, gingen die Männer hinaus, und ich weiß nicht, wo sie hingegangen sind. Jagt ihnen eilends nach, dann werdet ihr sie ergreifen. 6 Sie aber hatte sie auf das Dach steigen lassen und unter den Flachsstängeln versteckt, die sie auf dem Dach ausgebreitet hatte. 7 Die Verfolger aber jagten ihnen nach auf dem Wege zum Jordan bis an die Furten, und man schloss das Tor zu, als sie draußen waren. 8 Und ehe die Männer sich schlafen legten, stieg Rahab zu ihnen hinauf auf das Dach 9 und sprach zu ihnen: Ich weiß, dass der HERR euch das Land gegeben hat; denn ein Schrecken vor euch ist über uns gefallen, und alle Bewohner des Landes sind vor euch feige geworden. 10 Denn wir haben gehört, wie der HERR das Wasser im Schilfmeer ausgetrocknet hat vor euch her, als ihr aus Ägypten zogt, und was ihr den beiden Königen der Amoriter, Sihon und Og, jenseits des Jordans getan habt, wie ihr an ihnen den Bann vollstreckt habt. 11 Und seitdem wir das gehört haben, ist unser Herz verzagt und es wagt keiner mehr, vor euch zu atmen; denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden. 12 So schwört mir nun bei dem HERRN, weil ich an euch Barmherzigkeit getan habe, dass auch ihr an meines Vaters Hause Barmherzigkeit tut, und gebt mir ein sicheres Zeichen, 13 dass ihr leben lasst meinen Vater, meine Mutter, meine Brüder und meine Schwestern und alles, was sie haben, und uns vom Tode errettet. 14 Die Männer sprachen zu ihr: Tun wir nicht Barmherzigkeit und Treue an dir, wenn uns der HERR das Land gibt, so wollen wir selbst des Todes sein, sofern du unsere Sache nicht verrätst. 15 Da ließ Rahab sie an einem Seil durchs Fenster hinab; denn ihr Haus war an der Stadtmauer, und sie wohnte an der Mauer. 16 Und sie sprach zu ihnen: Geht auf das Gebirge, dass eure Verfolger euch nicht begegnen, und verbergt euch dort drei Tage, bis zurückkommen, die euch nachjagen; danach geht eures Weges. 17 Die Männer aber sprachen zu ihr: So wollen wir den Eid einlösen, den du uns hast schwören lassen: 18 Wenn wir ins Land kommen, so sollst du dies rote Seil in das Fenster knüpfen, durch das du uns herabgelassen hast, und zu dir ins Haus versammeln deinen Vater, deine Mutter, deine Brüder und deines Vaters ganzes Haus. 19 So soll es sein: Wer zur Tür deines Hauses herausgeht, dessen Blut komme über sein Haupt, aber wir seien unschuldig; doch das Blut aller, die in deinem Hause bleiben, soll über unser Haupt kommen, wenn Hand an sie gelegt wird. 20 Und wenn du etwas von dieser unserer Sache verrätst, so sind wir frei von dem Eid, den du uns hast schwören lassen. 21 Sie sprach: Es sei, wie ihr sagt!, und ließ sie gehen. Und sie gingen weg. Und sie knüpfte das rote Seil ins Fenster.

 

Wie menschlich. Die beiden Kundschafter haben nach der langen Wanderung Lust auf Sex und Spaß. Also gehen sie zu einer Hure in Jericho. Das älteste Gewerbe der Welt gab es damals schon. Die Kundschafter aber fallen auf. Der König bekommt davon Wind. Die Hure Rahab lügt für die beiden und handelt schließlich für sich und ihre Familie das Überleben aus, wenn die Israeliten die Stadt stürmen werden.

 

Ich kann die beiden Männer gut verstehen. Ich kann die Hure verstehen, Ich kann verstehen, dass der König von Jericho seine Stadt verteidigen will. Und ich kann auch verstehen, dass die Israeliten eine eigene Heimat haben wollen.

Historisch gesehen stimmt die Darstellung der Bibel hinten und vorne nicht. Historisch gesehen waren es wohl wenige Nomaden, die von Ägypten aus nach Israel gezogen sind und dort sesshaft wurden.

 

Aber was sollen wir heute damit alles anfangen? Natürlich gibt es auch heute noch Eroberungen, Kämpfe, Verhandlungen und Völker, die ihre Heimat suchen, wie zum Beispiel die Kurden in Syrien, der Türkei, dem Irak. Aber was geht es uns an, heute hier in der Auferstehungskirche?

 

Mir gefällt die Hure Rahab. Eine Frau schlägt sich durch in der Welt der Männer. Sie bekommt mit, was geschieht. Sie hört, dass die Israeliten näher kommen, dass sie eine große Streitmacht sind, die Jericho einnehmen werden. Und so ergreift sie ihre Chance. Sie versteckt die Kundschafter und handelt dafür das Überleben ihrer Familie aus. Das rote Seil am Fenster wird ihre Rettung.

 

Ich versuche, diesen Text in das heute zu übersetzen: Auch heute passieren Menschen immer wieder Katstrophen:

 

Zum Beispiel in der Ehe: Wie viele Ehen scheitern! Wie oft bleiben belogene, betrogene Frauen und Männer zurück! Wie oft warten Kinder darauf, dass der Vater oder die Mutter sie am Wochenende zu sich holt – und warten doch vergebens. In der Schule bekomme ich die hilflose Wut dieser Kinder direkt zu spüren. Sie stecken mitten in einer Katastrophe, die sie selber nicht verschuldet haben.

 

Auch heute passieren Menschen immer wieder Katstrophen:

 

Zum Beispiel in der Schule. „Die ist einfach blöd. Schau doch mal, wie die angezogen ist! Boah, ist das aber eine fette Sau! Der quiekt bestimmt!“ Wie viele Schülerinnen und Schüler sind einem Mobbing ausgesetzt. Wie viele gehen morgens nur mit Bauchschmerzen in die Schule.

 

Auch heute passieren Menschen immer wieder Katstrophen:

 

Wie viele erleben im Beruf schwierige Situationen. Wie viele fühlen sich einfach überfordert und ausgebrannt. Immer mehr wird auf die gleichen Schultern geladen. Immer mehr muss in der gleichen Zeit erledigt werden. Bis es dann zur persönlichen Katastrophe kommt. Nichts geht mehr. „Ich hätte nie gedacht, dass mir das mal passiert!“

Auch heute passieren Menschen immer wieder Katstrophen:

 

Die Diagnose kam plötzlich und unerwartet: Krebs, Leukämie, ein Tumor, Demenz. Das, wovor man immer Angst hatte war auf einmal da, von einer auf die andere Sekunde. Habe ich noch eine Chance? Ist das jetzt das Ende? Was wird kommen?

 

Auch heute passieren Menschen immer wieder Katstrophen:

 

Ein Unfall, der alles verändert oder tausend andere Dinge, die unser Leben verändern, einengen, schwierig machen. Nicht nur damals zur Zeit der Hure Rahab, sondern auch heute passieren immer wieder Katastrophen.

 

Der Hure Rahab ist ein rotes Seil zur Hilfe und Rettung geworden. Und ich bin davon überzeugt, dass es auch in meinem und deinem Leben diesen roten Faden gibt.

Sie kennen doch die Redensart: „Es zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben.“ Gemeint ist: Es gibt etwas, das über viele Jahre hinweg ein Leben begleitet und prägt.

 

Diesen roten Faden gibt es auch in deinem und meinem, in Ihrem Leben: Es ist Gottes Versprechen an uns: „Lass dich durch nichts erschrecken und verliere nie den Mut. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst.“

 

Die Katastrophen unseres Lebens wird es auch weiterhin geben. Und doch glaube ich, dass sie mit Gott anders zu ertragen sind. Wer Gott an seiner Seite hat, hat eine Hilfe beim Gehen. Wer Gott an seiner Seite hat, hat Hilfe, um einen Sinn zu erkennen. Wer Gott an seiner Seite hat, kann besser Änderungen selber angehen. Wer Gott an seiner Seite hat, kann neuen Mut gewinnen. Wer Gott an seiner Seite hat, hat einen Ort für die Verzweiflung und die Wut.

„Lass dich durch nichts erschrecken und verliere nie den Mut. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst.“ Amen.

 

Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus Amen.

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Veröffentlicht am11. Oktober 2025

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Pfarrer Dirk Thamm

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