Gemäß Art. 7.3 GG wird an Neusser Schulen Neuss das Fach Evangelische Religionslehre erteilt. Derzeit unterrichten 109 Religionslehrerinnen und –lehrer (bzw. Geistliche) an 50 Schulen aller Schulformen das Fach. Am evangelischen Religionsunterricht nehmen mehr als 4.500 Schülerinnen und Schüler teil, die überwiegend evangelisch sind.

Der evangelische Religionsunterricht wird von evangelischen Lehrkräften erteilt, versteht sich jedoch als offen für Schülerinnen und Schüler aus anderen Konfessionen und Religionen.

Als „Bindeglied“ zwischen Kirche und Staat fungieren für alle allgemeinbildenden Schulen die Schulreferentinnen Frau Pfarrerin Ulrike Albrecht (Stadt Neuss und Rheinkreis Neuss) und Frau Pfarrerin Sonja Richter (Kirchenkreis Gladbach Neuss). Für die berufsbildenden Schulen ist der Bezirksbeauftragte für den Kirchenkreis Gladbach-Neuss, Herr Pfarrer Ralf Laubert ansprechbar. Diese Personen sind für die Sicherstellung des ev. Religionsunterrichts und für die Lehrerfortbildung im Kirchenkreis zuständig. Akutelle Fortbildungsangebote sind auf der Seite des Schulreferates zu finden.

Der evangelische Gemeindeverband Neuss ist Anstellungsträger für zwei Pfarrstellen zur Erteilung von evangelischem Religionsunterricht am Marie-Curie-Gymnasium bzw. am Berufskolleg für Wirtschaft und Informatik Neuss Weingartstraße.

Diese beiden Stellen haben Frau Pfarrerin Ulrike Albrecht und Herr Pfarrer Ralf Laubert inne.

Zum evangelischen Religionsunterricht am Marie-Curie-Gymnasium und am Berufskolleg Neuss-Weingartstraße

Grundlagen

Die Arbeit an den Schulen trifft auf Menschen, die einer Vielzahl von Ansprüchen ausgesetzt sind: von der Zumutung lebenslangen Lernens über persönliche Vorstellungen von Lebensstandard bis hin zu den ständig steigenden Leistungsanforderungen der Gesellschaft.
In dieser Situation hat die Arbeit an den Schulen in erster Linie die Aufgabe, Gottes Zuspruch als die „Befreiung aus den gottlosen Bindungen dieser Welt“ zu Gehör zu bringen. Daraus folgt eine innere Agenda, die das Vorfindliche als bloß vorletzte, nicht unbedingt geltende Wirklichkeit erkennen hilft. Der Unterricht nimmt Kinder und Jugendliche mit ihren Lebensfragen, Sorgen, Ängsten, Erwartungen und Hoffnungen ernst und achtet sie als Mitgestalter/innen ihrer religiösen Alltagswelt.

Unterricht

Im Rahmen des Bildungsauftrages des Gymnasiums legt der Religionsunterricht darum besonderen Wert auf die Verschränkung und wechselseitige Erschließung von Erfahrungen und Fragen der Schülerinnen und Schüler mit theologischen, religiösen und weltanschaulichen Deutungen der Wirklichkeit.

Seelsorge

Mit Gottes Hilfe kann es gelingen, Mauern zu überspringen und Steine aus dem Weg zu räumen. Schulseelsorge begreift die Schule als eine Gemeinschaft von Lernenden und Lehrenden. Sie versucht störende Mauern zu überwinden, Mut zu machen in schwierigen Situationen. Schulseelsorge ist dabei ansprechbar für Schülerinnen und Schüler aller Religionen, Lehrerinnen und Lehrer.

Schule als Gemeinde

Was im Unterricht erarbeitet wird- die hoffnunggebende Wirklichkeit Gottes zu entdecken- wird in Gottesdiensten und im spirituellen Miteinander erlebt und gefeiert. Hier begegnen sich Menschen, Lehrende und Lernende als Gemeinde an dem Ort, wo sie oft die meiste Zeit des Tages verbringen- in der Schule.

Herausforderungen

Der evangelische Religionsunterricht bewegt sich in einem zunehmend säkularisierten und multireligiösen Schulumfeld. Gleichzeitig wird der Traditionsabbruch bei den evangelischen Schülerinnen und Schüler immer deutlicher sichtbar. Der evangelische Religionsunterricht dient in dieser Situation der Stärkung der konfessionellen Identität, macht aber die gleichzeitig die Schülerinnen und Schüler pluralitätsfähig in der multikulturellen Schule und Gesellschaft. In einer Zeit wachsender religiöser Gewalt leistet der evangelische Religionsunterricht einen wichtigen Beitrag zum friedlichen Miteinander der Religionen und Weltanschauungen.